Der Besuch einer Schule muss für Eltern bezahlbar sein. In Deutschland ist dies eine Selbstverständlichkeit, in Togo leider nicht.
Vor einigen Jahren wurde in Togo eine Bildungsreform mit dem Ziel durchgeführt, ein Schulsystem ohne Gebühren zu schaffen. Das staatliche Bildungswesen sollte gebührenfrei sein, wenn die Mittel dazu vorhanden sind. Die wirtschaftliche Lage im Land ist aber weiterhin schlecht. Da nur die Wenigsten ein Gehalt beziehen und Steuern bezahlen, sind die Einnahmen des Staates durch Lohn- und Einkommenssteuern gering.
Der überwiegende Teil der Bevölkerung lebt von der Landwirtschaft. Die landwirtschaftlichen Produkte werden auf den lokalen Märkten verkauft, wo eine Mehrwertsteuer nicht durchsetzbar und kontrollierbar ist. Auch die staatlichen Erträge aus Ein- und Ausfuhrzöllen sind infolge der geringen Wirtschaftskraft niedrig. Der Staat gibt die wenigen vorhandenen Mittel hauptsächlich zur Sicherung der eigenen Macht aus, für Militär, Polizei oder staatliche Medien. Für das Bildungssystem bleibt zu wenig, und der Bau und Unterhalt der Schulen wird vernachlässigt. Die Folge ist, dass viele Schulen in einem schlechten Zustand sind.
Deshalb erheben viele Schulen Gebühren, um die notwendigsten Reparaturen bezahlen zu können. Dies führt dazu, dass die Kinder ärmerer Familien nicht zur Schule gehen können. Das Bevölkerungswachstum bedeutete außerdem auch einen Anstieg der Schülerzahlen. Es wurden jedoch zu wenig neue Schulen gebaut mit der Folge, dass viele Schulen überfüllt sind.